Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Behandlung & Therapie
Unsere Kopfhaut ist besonders sensibel. Nicht nur, weil sich in ihr viele Nervenbahnen sammeln, sondern auch wegen ihrer Nähe zum Gehirn. Ein Juckreiz auf der Haut rund um den Kopf ist daher besonders unangenehm. Ob es sich dabei um eine Schuppenflechte (Psoriasis) handelt, stellt der Arzt innerhalb kürzester Zeit fest. Falls die Diagnose positiv ist, kann der Patient verschiedene Formen der Behandlung ausprobieren. In diesem Ratgeber sprechen wir über die möglichen Therapien.
Schuppenflechte: Welche Symptome auf der Kopfhaut sind typisch?
Es beginnt mit einem leichten Juckreiz auf der Haut. Wer dem nachgibt und zu kratzen beginnt, bemerkt eine schnelle Verschlechterung auf seiner Kopfhaut. Doch so oder so entwickelt sich bei dieser Schuppenflechte eine schmerzhafte Entzündung. Sie wird von roten Flecken begleitet, welche ggf. durch dichten Haarwuchs nicht erkennbar sind.
Kurz darauf bilden sich kleine Schuppen auf der Kopfhaut. Sie besitzen eine weiße bis silbrig schimmernde Oberfläche. Spätestens jetzt sollte ein Dermatologe aufgesucht werden, um die Krankheit abzuklären.
Worin liegen die Ursachen der Erkrankung?
Entsteht die Schuppenflechte auf der Kopfhaut, spricht die Wissenschaft von der Psoriasis capitis. Eine der häufigsten Formen, welche sich nicht nur auf deinen Kopf beschränken muss.
Hinsichtlich der Ursachsen sind der Forschung zwei Aspekte bekannt:
- Es gibt Menschen mit einer starken Veranlagung. Ihre DNA ist in einer Art falsch programmiert, sodass diese Autoimmunerkrankung entstehen kann. In Folge dieser kommt es zu einem beschleunigten Zellwachstum. Daraus resultieren dann die Bildung der Schuppen sowie eine Entzündung der Oberhaut (Epidermis).
- Jedoch berichten Patienten von einem unterschiedlichen Schweregrad und Schüben. Letztere sind mal mehr oder weniger stark ausgeprägt. Stress gilt hierbei als ein sehr großer Faktor. Ebenso kann die Psoriasis auf der Kopfhaut während bzw. nach einer Infektion auftreten. Wer besonders empfindlich reagiert, bekommt einen Schub sogar schon durch leichte Kratzer in der Haut.
Beim heutigen Stand der Forschung, gilt die Psoriasis als chronische Erkrankung. Wer von ihr betroffen ist, sollte sich in professionelle Behandlung begeben. Mit dem Ziel, seine Lebensqualität so gut es geht zu erhalten. Zum aktuellen Zeitpunkt ist keine vollständige Genesung denkbar. Jedoch lassen sich die Symptome unterdrücken. Wodurch die Schübe weniger werden oder gar nicht mehr auftreten.
Wie erfolgt die Diagnose bei Kopfhaut-Psoriasis?
Am besten gehst du mit deinem Verdacht zu einem Hautarzt bzw. Dermatologen. Ihm sollte das Krankheitsbild einer Psoriasis bekannt sein. Sein erfahrener Blick auf die Rötung und Schuppung der Haut unter den Haaren, genügt meistens schon. Falls er die offensichtliche Krankheit von Ekzemen, Pilzbefall etc. zur Sicherheit abgrenzen möchte, kann der Hautarzt eine Probe entnehmen.
Sollte eine Psoriasis aber bereits an anderer Stelle des Körpers festgestellt worden sein, ist dies vermutlich überflüssig. Dann kann er seine Diagnose mit großer Sicherheit stellen und mit dir die mögliche Behandlungen der Schuppenflechte durchsprechen. Lass dir dabei unbedingt verschiedene Therapien aufzeigen. Damit du als Psoriasis-Patient entsprechend wählen kannst.
Unsere Empfehlung ist dabei, mit den einfachsten Mitteln, bspw. einem geeigneten Schuppenflechte-Shampoo sowie einer Salbe, zu beginnen. Medikamente werden in der Regel nur bei akuten Verläufen angeordnet.
Behandlung & Therapie: Welche Möglichkeiten gibt es bei Kopfhaut-Psoriasis?
Schon wäre das Vorhandensein einer einzigen Behandlungsmethode, um die Kopfhaut-Psoriasis zu lindern. Jedoch reagiert jeder Mensch anders auf die zugelassenen Wirkstoffe. Daher braucht es eine individuelle Therapie, die nicht immer gleich von Beginn an erfolgsversprechend sein muss. Es gilt auszuprobieren, welche Behandlung am besten anschlägt. Ggf. muss diese noch über die Zeit angepasst werden. Weshalb eine regelmäßige Betreuung durch einen kompetenten Arzt sehr wichtig ist.
Die Behandlung eines Schuppenflechte-Schubs auf der Kopfhaut erfolgt in zwei Schritten:
- Die Schuppen werden durch Shampoos o.Ä. gelöst. Sitzen sie besonders fest, kann der Arzt Lösungen verschreiben, die einmassiert werden.
- Haben sich die Schuppen erfolgreich abgelöst, können die Wirkstoffe besser in die Kopfhaut einziehen. Cremes und Salben sind das Mittel der Wahl.
Shampoos mit bestimmten Wirkstoffen
Die Schuppen auf der Haut und die darunter empfindliche Entzündung erzeugen den Juckreiz. Wegen deiner Haare ist es sinnvoll, ein geeignetes Shampoo auszuprobieren. Dabei werden Wirkstoffe gewählt, welche die Kopfhaut beruhigen und die Entzündung mildern. Bspw. verwendet man Shampoos mit Salizylsäure. Sie hilft dabei, die Schuppen abzulösen.
Cremes & Salben bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Vorteilhaft an Shampoos ist, dass sie im Alltag keinen zusätzlichen Aufwand bedeuten. Du verwendest sie nach Bedarf bzw. Packungsbeilage und wie vom Arzt verordnet. Nachteilig ist dabei, dass das Einmassieren in die Kopfhaut einen neuen Schub der Schuppenflechte auslösen kann.
Um dem sofort entgegenzuwirken, kannst du nach dem Haare waschen entsprechende Cremes, Salben oder eine Lotion auftragen. In der Praxis enthalten diese oftmals Glukokortikoide. Diese wirken schmerzstillend sowie entzündungshemmend.
Ebenso kannst du bei Schuppenflechte mit deinem Arzt über den Wirkstoff Calcipotriol sprechen. Er zählt zur Gruppe der Vitamin-D3-Derivate. Bei äußerlicher Anwendung hemmen diese das Wachstum und die Vermehrung hornbildender Zellen. Es kommt zu einer besseren Zelldifferenzierung.
Erkundige dich über die Wirkung von Dithranol, welches speziell bei Psoriasis-Betroffenen genutzt wird. Dithranol wird als Salbe oder Creme auf der Haut angewendet. Dort verlangsamt es die Zellteilung. Also genau das, wobei die Schuppenflechte überreagiert. Damit reduziert sich die übermäßige Schuppung deiner Haut. Was die Psoriasis-Krankheit deutlich angenehmer gestaltet.
Medikamente gegen die chronische Entzündung
Die Symptome der Erkrankung lassen sich ebenso mit Medikamenten behandeln. Hier solltest du keinesfalls experimentieren, sondern ärztlichen Rat einholen. Denn bei der inneren Anwendung gilt es viel zu berücksichtigen. Insbesondere deine persönliche Anamnese ist wichtig, damit es zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen kommt.
Wichtig: Möchtest du stattdessen rezeptfreie Medikamente nutzen, lies dir bitte den Beipackzettel aufmerksam durch. Er informiert über mögliche Nebenwirkungen. Tritt eine davon auf, solltest du die Behandlung in Eigenregie sofort pausieren und einen Dermatologen aufsuchen.
Weitere Therapieformen
Damit deine Haut sich von den Strapazen besser erholen kann, ordnen manche Ärzte zudem noch spezielle Therapien an. Die Einwirkung von UV-Licht kann helfen. Ebenso gilt Kälte (Kryotherapie) als vielversprechend.
Welche Hausmittel können der Kopfhaut helfen?
Nicht immer müssen es Präparate aus der Apotheke sein. Psoriatiker können zunächst auch Hausmittel und deren Wirkung testen. Ziel ist es dabei, die Kopfhaut mit Hilfe von Ölen aufzuweichen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Denn die Rötung der Haut geht immer mit akuter Trockenheit einher. Aufgewärmtes Olivenöl oder Kokosöl kann helfen. Dieses vorsichtig einmassieren und für 10-20 Minuten einwirken lassen. Anschließend gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Erzeugt die Behandlung der Kopfpsoriasis irgendwelche Nebenwirkungen?
Das ist durchaus möglich. Gerade weil viele Behandlungen auf Shampoos, Cremes und Salben basieren. Denn diese müssen zunächst in die Haut auf dem Kopf eingearbeitet werden. Solch mechanische Einwirkung verstärkt bei vielen Patienten zunächst die Symptome. Doch ohne ein Ablösen der Schuppen, erzielen die Wirkstoffe nicht den bestmöglichen Effekt.
Bei Medikamenten ist der Beipackzettel zu beachten. Nebenwirkungen treten selten auf, sind aber real. Stellst du eine solche fest, muss bei der Therapie auf ein anderes Präparat umgestellt werden.
Kopf-Psoriasis und deine Ernährung
Ebenso kannst du mit Hilfe der richtigen Ernährung der Schuppenbildung vorbeugen. Denn mangelt es an einem Vitamin, Mineralstoffe etc., fördert dies die Entstehung von Entzündungen. Ziel ist es also, möglichst viel davon zu essen, was zu gesunden Hautzellen führt. Inklusive einem Stoffwechsel, welcher gut mit Entzündungen umzugehen weiß.
Hier ein paar Tipps, was du bei der Ernährung beachten solltest:
- Zu den Psoriasis-Symptomen zählen die Rötung sowie Entzündung der Haut. Vitamin E stärkt deine Hautzellen. Vitamin D fördert dein Immunsystem und Vitamin C beugt Entzündungen vor. Schaue nach, welche Lebensmittel besonders reich davon sind.
- Trinke stets ausreichend Wasser. Psoriasis-Patienten sollten sicherstellen, immer ihren täglichen Bedarf zu decken. Eine grobe Faustformel rechnet mit 30ml je Kilogramm an Körpergewicht. Wer bspw. 60kg wiegt, sollte demnach 1,8 Liter zu sich nehmen. Am besten nur in Form von Wasser, ungesüßten Tees und Infused Water.
- Vermeide Nahrungsmittel, welche Entzündungen im Körper fördern. Dazu zählen einfache Weizenprodukte (kein Vollkorn) sowie stark zuckerhaltige Lebensmittel.
- Betroffene mit Schuppenflechte profitieren von einer naturbelassenen Ernährung. Was nicht zwingend nur Rohkost und/oder vegan bedeuten muss. Es geht darum, mögliche Zusatzstoffe gen null zu reduzieren.
- Wenn du selber frisch kochst, lässt sich damit genau bestimmen, was du in deinen Stoffwechsel aufnimmst. Allgemein kann deine Ernährung viel dazu beitragen, damit die Schübe der Kopfhaut-Psoriasis seltener und weniger intensiv werden.
- Gesunde Fettsäuren stecken in großen Mengen in vielen Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten. Außerdem beinhalten sie eine gute Portion an Vitamin E. Lediglich mit den Kalorien musst du ein wenig aufpassen.
- Fokussiere dich auf eine ballaststoffreiche Ernährung. Die meisten Empfehlungen variieren zwischen 20 und 30 Gramm am Tag. Ballaststoffe fördern die Funktionsweise der Darmbakterien. Was wichtig für die Aufnahme von Vitaminen und anderen Vitalstoffen ist.
- Antioxidantien gelten ebenfalls als relevant. Sie vermindern die schädlichen Aktivitäten von Freien Radikalen im Körper.
Zusammengefasst möchten wir betonen, dass deine Ernährung in Bezug auf Psoriasis eine wichtige Rolle spielt. Nebenbei wirst du deine Gesundheit insgesamt stärken und somit unter weniger Schüben der Schuppenflechte leiden.
Weitere Tipps bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Wie bereits erwähnt, gibt es einige Auslöser, welche die Schübe der Kopfhaut-Psoriasis begünstigen können. Dazu zählt vor allem ein hohes Maß an Stress physischer und psychischer Natur. Daher solltest du bei Psoriasis folgende Tipps beherzigen:
- Sorge für einen angemessenen Ausgleich zwischen hektischem Alltagsleben und deiner Freizeit. Probiere dich in Meditation und autogenem Training. Beginne mit Tai Chi oder übe eine Sportart aus, welche dir Spaß bereitet.
- Bewege dich viel an frischer Luft und das bei jedem Wetter. Somit stärkst du dein Immunsystem. Außerdem hebst du mit viel Sonne auf deiner Haut die Produktion von Vitamin D an. Deine Haut wird es dir danken, denn die Schuppenflechte hat somit schlechte Chancen für den nächsten Schub.
- Wechsle dein Shampoo nicht mehrmals im Jahr. Wenn etwas für deine Haare und Kopfhaut gut funktioniert, bleibe dabei!
- Vermeide Tabak, da er deinen Stoffwechsel stark belastet.
- Reduziere Alkohol auf ein Minimum. Er entzieht deinem Körper Wasser und verstärkt somit trockene Haut.
- Manche Schuppenflechte-Patienten gelten als leicht bis schwer übergewichtig. Trifft dies auf dich zu, solltest du ein Normalgewicht anstreben. Dadurch verringert sich das Risiko von Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigem mehr. Bedenke, dass andere Erkrankungen die Schübe einer Schuppenflechte begünstigen können.
- Wenn du in geschlossenen Räumen sitzt, achte auf eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Gerade in den Wintermonaten, bedingt durch das Heizen, trocknet die Luft schnell aus und somit auch deine Haut. Viele Pflanzen in einem Zimmer helfen, eben dies zu regulieren. Du kannst ebenso einen kleinen Metalltopf auf den Heizkörper stellen. Vielleicht kaufst du sogar einen Luftbefeuchter. Damit hilfst du auch deinen Schleimhäuten, welche Infektionen besser abwehren können.
Schuppenflechte auf dem Kopf und Haarausfall
Psoriatiker und Haarausfall bedingen einander leider sehr häufig. Entzündet sich die Kopfhaut sehr stark, kann dies die Wurzeln deiner Haare schädigen. Dann kommt es neben der Krankheit selbst auch zu Haarausfall. Jedoch, mit der richtigen Behandlung, wird dieses Problem nicht von Dauer sein. Auch deshalb ist es wichtig, eine gut abgestimmte Therapie für deine Psoriasis zu finden.
Manchmal liegt das Problem aber gar nicht an der Schuppenflechte auf deiner Kopfhaut. Womöglich hast du das falsche Shampoo gewählt oder deine Ernährung weist gravierende Mangelerscheinungen auf. Darauf reagiert der Körper dann unter anderem mit Haarausfall. Er stellt Funktionen ein, welche für dein Überleben nicht absolut notwendig sind.
Schuppenflechte und Psoriasis – Gemeint ist dasselbe
Bei Psoriasis handelt es sich lediglich um den lateinischen Begriff der Schuppenflechte. Je nach Vorkommen am Körper, wird dann weiter unterschieden. Die Schuppenflechte auf der Kopfhaut wird bspw. Psoriasis capitis genannt. Betroffen an den Armen, Beinen und Oberkörper wird hingegen von der allgemeinen Psoriasis vulgaris gesprochen.
Schuppenflechte oder Neurodermitis?
Der Laie verwechselt die Schuppenflechte gern mit einer Neurodermitis. Schlimmstenfalls treten beide Krankheiten gleichzeitig auf. Jedoch geht eine Neurodermitis nicht mit der Bildung von Schuppen einher. Sie besteht lediglich aus roten Flecken auf der Haut, welche einen gewissen Juckreiz ausüben.
Um Klarheit zu schaffen, sollte die Diagnose von einem fachkundigen Arzt durchgeführt werden. Dieser kann sogleich beraten, welche Behandlung sinnvoll ist.
Zusammenhang zwischen Kopfhaut-Psoriasis und Arthritis
Es kommt recht häufig vor, dass sich die Psoriasis nicht allein auf deinen Kopf beschränkt. Die mit der Schuppenflechte verbundenden Entzündungen können überall im Körper auftreten. Die Krankheit greift dann ggf. auf deine Sehnen und Gelenke über. Du wirst dies feststellen, wenn bspw. die Haut um deine Knie herum stark erwärmt ist und schmerzt. Ein Hautarzt stellt in so einem Fall meistens die Psoriasis Arthritis fest.
Wenn dies der Fall ist, hat sich die Krankheit ausgebreitet. Was eine angepasste Therapie deiner Schuppenflechte verlangt.
Fazit zur Schuppenflechte auf dem Kopf
Die Psoriasis capitis gilt als besonders weit verbreitet. Wer an Schuppenflechte leidet, spürt diese meistens auf dem Kopf zuerst. Was nicht ausschließt, dass sie beim Betroffenen auch noch anderswo am Körper auftritt.
Da es sich um eine chronische Krankheit handelt, wird sie nie gänzlich verschwinden. Die Ursachen liegen in deiner persönlichen Veranlagung begründet. Jedoch können die Symptome und ärztlicher Aufsicht gut eingedämmt werden. Manchmal genügt schon das richtige Shampoo in Verbindung mit einer Salbe.
Auch dein Lebensstil trägt viel dazu bei, wie oft die Schübe auftreten. Mit einer ausgewogenen Ernährung und der Vermeidung von Stress, kannst du einer Schuppenflechte sehr gut vorbeugen.
Stück für Stück gewinnst du somit deine Lebensqualität zurück. Eine Psoriasis capitis mag zwar unangenehm sein, stellt aber keine ernsthafte Erkrankung dar. Nur in sehr seltenen Fällen verläuft sie tödlich und dann meisten auch in Verbindung mit anderen Krankheiten. Je früher du mit der Diagnose und Behandlung beginnst, desto besser stehen deine Chancen!